Umbau einer MBW V200.0
Die Besitzer einer V200 von MBW wissen um die Schwächen des Antriebs in diesem Modell. Zum einen ist die Stromaufnahme der zwei Motoren recht hoch, zweitens lassen die Langsamfahreigenschaften zu wünschen übrig und drittens ist die Stromaufnahme mit Edelstahl-Federblechen, die an Rädern aus Zinkdruckguss schleifen nicht wirklich gut gelöst.
Bei meiner eigenen V200 wollte ich mit diesen Unzulänglichkeiten nicht leben und habe sie mit einem einzelnen Faulhabermotor, Spiralfedern als Antriebswellen und Bronzefederblechen zur Stromaufnahme umgebaut. Obwohl schon wesentlich besser, war ich mit den Fahreigenschaften immer noch nicht hundertprozentig zufrieden.
Zwischenzeitlich hatte ich die Antriebe mehrere Elloks von MTH modifiziert. Dazu hatte ich die zwei Originalmotoren durch Einzelachsantriebe mit vier Faulhaber Getriebemotoren Typ 2020B ersetzt. Nachdem ich auch noch die originalen Decoder durch ESU LokSound 4.0 XL ersetzt hatte, liefen die Loks wunderbar gleichmäßig mit hervorragenden Langsamfahreigenschaften.
Der gleichen Kur wollte ich nun auch meine V200 unterziehen. Im Folgenden berichte ich, wie ich dabei vorgegangen bin.
Als erstes habe ich neue Drehgestelle konstruiert und aus POM gefräst POM ist ein technischer Kunststoff, der sich hervorragend drehen und fräsen lässt.
Anschließend habe ich neue, kugelgelagerte Radsätze angefertigt. Die Räder stammen von BRAWA- Güterwagen, diese sind aus Messing gefertigt und schwarz vernickelt. Das Profil der Radscheiben entspricht ziemlich genau dem der V200 1:1 und der Raddurchmesser dem des MBW Modells. Eine Radscheibe und das Zahnrad sind mit Loctite 648 auf die Achse geklebt, die andere Radscheibe wird mit einer Buchse aus POM isoliert auf die Achse gepresst. Die Kugellager sind mit Loctite fixiert.
Ein Drehgestell von unten mit einem eingebauten Motor. Die Achsen mit ihren Kugellagern sind mit jeweils einer Platte aus Polystyrol gegen Herausfallen gesichert.
Hier nochmal in Großaufnahme.
Der Antrieb einer Achse von oben.
Und von der Seite.
Ein komplettes Drehgestell von der Antriebsseite.
Von der Unterseite sind gut die Stromabnehmer zu sehen, die aus 0,1 mm Bronzefederblechen bestehen. Die Halterungen bestehen aus Platinenmaterial, darauf sind die Federblechstreifen aufgelötet.
Die einbaufertigen Drehgestelle mit Verdrahtung und Drehgestellblenden. Die einmal längs und einmal quer liegenden Messingstifte sorgen für eine Dreipunktauflage.
Dazu ist unter dem Seegerring und der Unterlegscheibe eine kurze Druckfeder eingefügt.
Sehr wichtig war mir auch ein guter Sound, der sich mit den originalen Plastiklautsprechern nicht realisieren ließ. Deshalb habe ich eine Lautsprecherbox für zwei Lautsprecher aus 4 mm Sperrholz gebaut.
Hier ist sie mit zwei BF 37 Lautsprechern von Visaton bestückt, die eine untere Grenzfrequenz von 100 Hz haben. Der Sound, der aus dieser Box kommt, ist wirklich eindrucksvoll, dazu habe ich die Originaldatei der MBW V200.0 benutzt, die man bei ESU herunterladen kann.
Die Lautsprecherbox ist montiert und darauf die Adapterplatine des ESU LokSound 5.0 L.
Das fertige Chassis der Lok. Der erfolgreichen Probefahrt stand nichts mehr im Wege.
Mittlerweile habe ich auch meine V200.1 von MBW in der gleichen Art umgebaut und eine zweite V200.1 steht schon zum Umbau bereit.
Schicke mal eine Sound Aufnahme rüber, ich muss das ganze mal hören
Hi,
ich gebe Deine Anfrage an Christoph weiter, der wird sich dann bei Dir melden.
VG
Martin
Hallo Martin,
eine Sound-Aufnahme kann ich zurzeit nicht machen, weil die Loks in Hagen stehen und ich dort zurzeit nicht hinkomme (Corona). Macht eigentlich auch keinen Sinn, weil man den Sound im Original hören muss, um ihn zu beurteilen. Ansonsten hängt das von der Aufnahmetechnik (Handy) und der Wiedergabetechnik (Handy, HiFi-Anlage?) ab.
Ich schlage vor, dass Du – sobald die Panik vorbei ist – nach Hagen kommst oder nach Mettmann, was auch immer näher ist und ich Dir das Teil vorführe.
Gruß
Christoph